VW Touareg V6 TDI: Zweite Auflage des V6 TDI

Die ganze Gattung, zu der auch der VW Touareg zählt, ist in Verruf geraten. Seit CO2 die Diskussion ums Auto bestimmt, gelten große Geländewagen als Klimasünder. SUV - korrekt Sport Utility Vehicles - könnte auch als "Sauriers Untergang vorprogrammiert" definiert werden. Gemach. So schlimm muss es nicht kommen. Verbrauch ist nur eine Eigenschaft eines Autos. Die großen Allradler haben auch unbestrittene Vorzüge: Sie bieten viel Platz und viel Komfort, vermitteln ein beruhigendes Gefühl der Solidität und Sicherheit und werden im Winter zu den Königen der Berge. Die Kundschaft, die seit den Anfängen des Range Rover treu zu dieser Art Automobil steht, möchte das nicht missen. Nur sparsamer muss er werden, der SUV - schon wegen der Sozial-Verträglichkeit. Da ist die Konstrukteurs-Intelligenz gefordert.


VW Touareg V6 TDI im Test: Das Erscheinungsbild ist Pkw-hafter geworden
 Was geht, zeigt beispielhaft der VW Touareg. Er ist nicht kleiner geworden als sein Vorgänger, in Länge (plus 4,1 Zentimeter) und Breite (plus 1,2) hat er sogar zugelegt. Aber die Höhe der Karosserie ist geschrumpft (minus 1,7 Zentimeter). Das sorgt, so marginal diese Ziffern ausschauen mögen, für ein mehr Pkw-haftes Erscheinungsbild und signalisiert optisch die Abkehr vom Schwermetall. 200 Kilogramm habe man eingespart, sagt VW. Den Löwenanteil liefert ein modifizierter Antriebsstrang. Ein Reduktionsgetriebe für schwersten Geländeeinsatz gibt es nur noch auf Wunsch. Die Offroad-Grundausstattung des VW Touareg umfasst deshalb lediglich ein selbstsperrendes Torsen-Differenzial zur Verteilung der Antriebskraft zwischen den beiden Achsen.
 Im VW Touareg werkelt ein tatsächlich permanenter Allradantrieb
 Zusammen mit dem Bremseneingriff, der im VW Touareg bei Bedarf für Sperrwirkung in Querrichtung sorgt, ist man damit gut versorgt. Denn es werkelt ein tatsächlich permanenter Allradantrieb und keiner, der sich erst bei Schlupf an einer Achse hilfreich dazuschaltet. Dem Ergebnis der Abspeckkur geht die Waage auf den Grund. Der Testwagen befördert das Anzeige-Display auf 2.320 Kilogramm und überschreitet damit das Normgewicht (2.099 kg) beträchtlich, was der Fülle der Sonderausstattungen zuzuschreiben ist. Doch Gewicht ist nur ein Schauplatz beim Kampf um reduzierten Verbrauch. Die Antriebstechnik spielt die Hauptrolle. Beim VW Touareg mit Dreiliter-V6-Turbodiesel gehören dazu eine Start-Stopp-Einrichtung sowie eine Achtgang-Automatik.
 Der VW Touareg nimmt Fahrt auf, als seien 2,3 Tonnen ein Spielball
 Fahren wir los. Der Sechszylinder des VW Touareg beeindruckt auf Anhieb durch seinen leisen und geschmeidigen Lauf. Man muss genau hinhören, um die Antriebsquelle überhaupt als Diesel zu identifizieren. Am besten hilft dabei der kraftvolle Schub, den der Motor schon beim Anfahren entwickelt. Der VW Touareg nimmt Fahrt auf, als seien 2,3 Tonnen ein Spielball. An der Kurbelwelle entstehen bei 2.000 Umdrehungen 550 Newtonmeter Drehmoment - eine glänzende Voraussetzung für gelassenes Fahren. Es geht auf die Autobahn. 200 km/h sind im Handumdrehen erreicht, und selbst bei diesem Tempo wirkt der Motor alles andere als angestrengt. Dafür sorgt die Achtgang-Automatik. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Touareg im sechsten Gang, Nummer sieben und Nummer acht sind lang übersetzte Schongänge. Wenn man, wie bei dieser Testfahrt, im Bereich um 180 km/h dahinschnürt, liegen rund 3.000/min an.
 Auf Landstraßen fallen die Vorzüge des Achtgang-Getriebes des VW Touareg besonders auf
 Das kommt dem Verbrauch zugute und sorgt zudem für Ruhe im Passagierabteil des VW Touareg. Hier drängt sich der Vergleich mit dem alten Topmodell auf, das einen mächtigen Fünfliter-Zehnzylinder besaß. Der kam bei ähnlichem Tempo bereits in Brummbereiche, während das Geräusch des neuzeitlichen V6 im Konzert der übrigen - keineswegs lauten - Fahrgeräusche fast verschwindet. Die nächste Etappe geht über Landstraßen. Hier fallen die Vorzüge des Getriebes besonders auf. Dass mehr geschaltet wird als bei einer Sechsgang-Automatik, tritt nicht störend in Erscheinung, weil die Schaltvorgänge sehr weich erfolgen. Die Kraftübertragung hält den Motor im Bereich des besten Drehmoments und damit des niedrigst möglichen Verbrauchs. Beim Gasgeben zum Überholen ist sie ohne Verzögerung zur Stelle - kurz: Sie kommt dem Idealbild einer Automatik nahe, die der Fahrer nur am Rande wahrnimmt.
 VW Touareg V6 TDI im Test: Der Durchschnittsverbrauch lag bei 8,9 Liter
 Die letzte Bewährungsprobe für die komfortable und starke Antriebseinheit des VW Touareg kommt an der Tankstelle. Im Durchschnitt hat der VW Touareg 8,9 Liter verbraucht - ein bemerkenswertes Ergebnis, das man vor wenigen Jahren für ein Auto dieses Formats als Traumtänzerei bezeichnet hätte. Erzielt wurde es ohne eine betont verbrauchsbewusste Fahrweise. Wer mit dem Gaspedal so zärtlich umgeht wie mit einer neuen Liebe, schafft sogar die Sieben vor dem Komma. Über den gesamten Testbetrieb, wo das zu den Ausnahmen gehört, sind es 10,5 Liter/100 km. Als wäre das noch nicht Fortschritt genug, hat der Touareg auch auf anderen Gebieten zugelegt. So wirkt er bei zügiger Fahrweise auf kurvenreichen Landstraßen deutlich dynamischer als bisher. Er reagiert sehr spontan auf Lenkbewegungen, ohne nervös zu wirken. Weil es im gleichen Konzern auch noch den Porsche Cayenne gibt, verzichtet VW bewusst darauf, dem Geländewagen den Fahrcharakter eines Sportwagens zu verleihen.
 VW Touareg V6 TDI im Test: Die Höchstwertung von fünf Sternen erscheint unausweichlich
 Der VW Touareg fährt sich wie eine große, luxuriöse Limousine - frei von Dynamik-Ambitionen, was auch das in Extremsituationen energisch eingreifende ESP zeigt. Passend dazu gesellt sich - mit der optionalen Luftfederung des Testwagens - ein guter Federungskomfort, der kaum von seiner Geschmeidigkeit verliert, wenn statt des Komfort-Modus die Sport-Stellung angewählt wird. Viel VW-Typisches ergänzt den erfreulichen Eindruck: Die sorgfältige Verarbeitung, das aufgeräumt wirkende, bei der Bedienung keine Probleme aufwerfende Cockpit und die gut konturierten, bequemen Sitze. Platz gibt es in Hülle und Fülle, auch im Fond, der sich mit einer verschiebbaren Rücksitzbank individuellen Bedürfnissen anpassen lässt. Die Höchstwertung von fünf Sternen erscheint da unausweichlich. Wenn der SUV so vernünftig wird wie der VW Touareg, dann hat er auch eine Zukunft.

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